„Customer-Relationship-Management“ – kurz CRM ist viel einfacher als der sperrige Name vermutet. Mit einer solchen Software kannst du den richtigen Vertriebsprozess (Folge 6 + 7) in deinem Unternehmen verankern und für alle Mitarbeiter zugänglich machen. Kevin Közle, CRM Berater von GO FOR SALES und Pritu gehen in dieser Folge deinem Kundenbeziehungsmanagement auf die Spur. Viel Spaß!
Transkription
Folge 8 – CRM, das sogenannte Kundenbeziehungsmanagement.
Herzlich willkommen zu Folge 8 von „Lerne Vertrieb! Grundlagen für Unternehmer“. Mein Name ist Pritu Daniel Detemple. Ich bin Leiter und Gründer der Agentur Go for Sales. Unser Unternehmen hat sich auf die Vertriebsentwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen spezialisiert und dieses Wissen teilen wir wieder gerne mit dir. Heute zum Thema CRM, was eine Abkürzung für Customer-Relationship-Management ist. Es geht also um Software, die die Kundenbeziehung steuern und managen soll. Was das ist und wie das funktioniert, erfährst du in dieser Folge. Viel Spaß!
Erreichte Fragen
Bevor wir mit dem heutigen Thema CRM anfangen, möchte ich kurz auf Fragen eingehen, die mich in der letzten Zeit erreicht haben. Generell freue ich mich sehr über Fragen, weil das zeigt, dass du dich mit dem Thema beschäftigst. Das es Fragen aufwirft ist ein sehr positives Zeichen. Deswegen scheue dich auch nicht mich per Facebook oder Mail info@go-for-sales.com anzuschreiben. Dauert manchmal bis ich antworte, aber ich kann dir versprechen, jede E-Mail wird persönlich von mir beantwortet. Sei mir nicht böse, wenn es auch mal 7 oder vielleicht auch mal 14 Tage dauern kann bis ich darauf reagiere.
Welche Fragen haben mich erreicht? Also zum einen wirklich sehr detaillierte Fragen, das finde ich toll. Sprich mit einer sehr detaillierten Szenario-Beschreibung. Da kann ich natürlich meistens dann auch helfen und darauf eingehen. Das macht jetzt allerdings keinen Sinn, dass ich die jetzt hier vortrage, weil ich möchte auch diejenigen schützen, die diese Frage gestellt haben und Möglichkeiten dann zur Identifikation vermeiden. Dementsprechend gehe ich jetzt mal auf eher ein paar allgemeinere Fragen ein.
„Wie oft fasse ich nach einem Angebot nach?“
Die Martina, Martina hat folgendes Problem. Sie weiß nicht, wie oft sie nach einem Angebot, das sie dem Kunden geschickt hat, nachfassen soll. Ihre Angst ist, dass sie den Kunden nervt, wenn das zu oft passiert. Liebe Martina, das Wort nachfassen allein impliziert schon, dass du ihn nervst. Also vielleicht auch da schon mal erstmal ansetzen und es nicht nachfassen nennen. Ich weiß, das ist das gängige Wort dafür, ich finde es ganz furchtbar, weil es impliziert, dass du den Kunden irgendwie ja bedrängst. Und genau das ist es eben nicht und genau das willst du ja auch nicht. Deswegen fange mit der Wortwahl schon mal an das zu verändern. Generell ist es natürlich sehr vom Szenario auch wieder abhängig, wie oft man das machen soll. Ich möchte dir einfach mal jetzt ein Gedankenexperiment dir gerne vorzeigen.
Musst du überhaupt nachfassen? Oder warum setzt du da dem Kunden nach? Ganz einfach deswegen, weil noch nicht alle Dinge geklärt sind und der Kunde noch nicht alle Informationen hat oder noch eine Entscheidung treffen muss. Und wann diese Entscheidung getroffen werden soll, ist weder dem Entscheider klar noch dir klar. Deswegen musst du halt einen sogenannten Follow-up, um jetzt mal ein anderes Wort zu benutzen, einen genannten Follow-up machen. Probiere mal folgendes aus, einfach mal so als Test. Anstatt, wenn du nächstes Mal dein Angebot verschickst, anstatt es zu verschicken und nach einer gewissen Zeit ein Follow-up zu machen, rufe den Kunden an, bevor du es verschickst.
Sage Lieber: „Herr, liebe Frau XY, haben Sie gerade einen Computer vor sich? Ja, habe ich. Passen Sie auf, ich schicke Ihnen jetzt mal das Angebot und spreche das mit Ihnen durch. Wird ungefähr 5 Minuten dauern, haben Sie die Zeit?“
Wenn derjenige sagt, ja, die Zeit habe ich, dann schickst du dieses Angebot live dem Kunden zu. Es kommt live in sein Postfach und er öffnet es während du am Telefonat bist. Was für einen Vorteil hat das? Du bekommst sein Feedback, du bekommst seine Reaktion mit und du kannst gleich mit ihm über das Angebot sprechen.
Dann ergibt sich möglicherweise folgende Situation, dass du gar nicht mehr Tage verstreichen lassen musst. Du weißt der Kunde hat sich das Angebot angeschaut, weil du dabei warst. Der schaut sich das an, weil du ihn darum gebeten hast. Und dadurch hast du mehr Griffigkeit und auch eine höhere Reaktionsschau durch den Kunden. Also die Reaktion des Kunden wird dir offenbart. Das hilft dir natürlich dann auch diesen ganzen Entscheidungsprozess und den gesamten Verkaufszyklus zu beschleunigen.
„Wie kann ich die richtige Fragetechnik erlernen?“
Die nächste Frage ist von Lars. Er ist Außendienstler und er möchte die richtige Fragetechnik erlernen, sodass der Kunde selbst erkennt, welche Vorteile das Produkt bietet. Also erstmal Lars, dieser Gesichtspunkt, den du hast, der ist vollkommen richtig. Den Kunden selbst erkennen lassen, welche Vorteile das Produkt bietet.
Sprich anstatt dem Kunden es nur zu präsentieren oder zu versuchen ihn zu überzeugen, dass das Produkt Vorteile bietet, ihn selber das erkennen lassen. Also dieses Mindset erstmal super, klasse. Das ist genau das Richtige, was wir hier brauchen und was ich auch versuche zu vermitteln. Diese Fragetechnik werden wir in einem eigenen Podcast besprechen, also da werde ich explizit da drauf eingehen. Ich bitte dich daher noch ein bisschen um Geduld. Es wird in den nächsten Folgen darüber eine explizite Folge geben, aber ich kann dir jetzt schon mal sagen, Lars, Top-Mindset, genau darum geht’s und jetzt habe nur noch ein bisschen Geduld bis das Thema auch dann behandelt wird.
„Was ist bei einer Ausschreibung zu beachten?“
Arian fragt, ich muss meine erste Ausschreibung leiten, was gibt es da genau zu beachten? Also das eine sehr, sehr komplexe Frage. Ich würde mich freuen, Arian, wenn du mir nochmal genau das Szenario schilderst. So kann ich dir da genauer noch Tipps geben. Generell möchte ich dir folgende Frage stellen. Warum willst du die Ausschreibung machen? Du sagst ja vielleicht jetzt, okay, das wirft sehr viel Umsatz ab, das ist vielleicht hohes Potenzial, ist vielleicht mit einem großen Unternehmen auch verbunden, das diese Ausschreibung halt macht. Und dein Unternehmen könnte dadurch einen großen Umsatz machen, klar, sicher. Überlege allerdings auch mal, wie viel Zeit das binden wird.
Also ich sage dir jetzt, ich weiß nicht, in welcher Branche du bist, allerdings das wird wahrscheinlich 2 bis 3 Monate deiner Kapazitäten komplett auffressen, mindestens, wenn nicht sogar mehr. Je weiter du kommst in dieser ganzen Phase, in dieser ganzen Ausschreibungsphase, Biet-Runden et cetera, umso mehr musst du dich da halt auch reinengagieren. Und das kostet dich sehr, sehr viel Zeit.
Die Frage ist, ist die Zeit nicht wirklich besser aufgewandt, wenn du dafür lieber kleinere Deals und dementsprechend halt vielleicht sichere Deals auch, dafür die Zeit aufwendest. Ansonsten hast du 3 oder ein ganzes Quartal möglicherweis mit dieser Ausschreibung zu tun und die Wahrscheinlichkeit die zu gewinnen, ist vielleicht nicht besonders groß, aber 2 oder 3 kleinere oder mittlere Deals zu gewinnen, die Wahrscheinlichkeit ist größer. Also das würde ich dir gerne mitgeben Arian, überleg bitte, ob du überhaupt diese Ausschreibung machen willst. Es ist keine Schande zu sagen, da machen wir nicht mit, weil Ausschreibungen sind im Grunde ein Riesenzeitfresser und können auch sich negativ für dein Unternehmen auswirken.
Pritu Detemple: So, dann kommen wir jetzt aber zum eigentlichen Thema CRM und das Beste an der ganzen Geschichte ist, dass ich dazu nicht alleine bin, sondern ich habe mir Unterstützung genommen von unserem Mitarbeiter Kevin Kötzle. Er ist für die CRM-Implementation und auch Aufsetzen des Prozesses innerhalb des CRMs zuständig. Herzlich willkommen. Hi Kevin.
Kevin Kötzle: Hi Pritu.
Pritu Detemple: Kevin, jetzt mal für all die, die vielleicht unter CRM sich wenig vorstellen können. Kannst du in einfachen Worten erklären, was ist ein CRM und warum braucht man das eigentlich im Vertrieb?
Was ist ein „CRM“?
Kevin Kötzle: Ein CRM-System oder Customer-Relationship-Management-System ist eine Anwendung, die uns in der Durchführung des bereits kennengelernten Vertriebsprozesses unterstützt. Das heißt, es unterstützt uns in unserer täglichen Arbeit in der Interaktion mit dem Kunden, indem Anrufe planen können, indem wir Gesprächsnotizen hinterlegen können, indem wir alles erfassen können, was passiert, wenn wir mit dem Kunden in Kontakt treten.
Excel vs. CRM
Pritu Detemple: Aber Moment, Moment, Moment, Moment, Kevin. Also jetzt höre ich da schon Hörer sagen, ja, dafür brauche ich jetzt kein System, das irgendwie so teuer ist, ich habe doch da etwas schon vorinstalliert, das nennt sich Excel. Was ist jetzt da genau der Unterschied? Beim Excel kann ich ja meinen Kundennamen reinschreiben, was ich mit ihm mache, ich kann in meinen Kalender dann halt die nächsten Schritte eintragen. Kann ich doch alles ohne CRM lösen. Warum brauche ich da so ein System?
Kevin Kötzle: Ja klar, aber was passiert, wenn diese Excel-Liste plötzlich abhandenkommt oder wenn ein Mitarbeiter, der einen gewissen Kundenstamm betreut, plötzlich wegfällt? Weiß dann die linke Hand, was die rechte Hand quasi macht? Also kann plötzlich ein anderer Mitarbeiter die Aufgaben des weggefallenen Mitarbeiters übernehmen und was bietet die Excel-Liste? Die Excel-Liste wird quasi missbraucht, so muss ich es wirklich sagen, um Daten zu sammeln, einfach Daten zu sammeln, quasi in Notizblock, in Adressbuch, in virtueller Form.
Ein CRM-System geht sehr viel weiter. Klar, werden dort auch Adressen gesammelt, Telefonnummern, Ansprechpartner, aber es kann viel, viel mehr, indem wir wirklich diese Adressen und diese Kontakte pflegen können. Wir können dort die Bedürfnisse des Kunden erfassen, die Gespräche hinterlegen und auch dann Folge-Interaktionen steuern.
Das heißt, mit dem Kunden danach auch im kontinuierlichen Austausch stehen, sodass wir uns selbst Aktionen planen, das heißt, den Kunden nochmal zum Beispiel anzurufen, nachzufragen, salopp gesagt, wie die Lage bei ihm ist. Einfach nochmal nachzuhören, weil das unser Stil ist und wir Vertrauen auch aufbauen wollen. Und durch die vielen Kontakte oder Interaktionen baut sich das Vertrauen auf und das CRM-System hilft uns oder unterstützt uns dabei dieses kontinuierlich aufrechtzuerhalten.
Pritu Detemple: Also klar, also ich verstehe das natürlich auch, dass man halt erstmal mit den Tools arbeitet, die man hat. Und ich glaube, so Excel, also so haben wir es bisher jetzt in unserer Historie gesehen, wenn wir mal auf eine Excel stoßen, was ja relativ häufig auch vorkommt, also wir kommen zum Kunden und sagen, wo liegen deine Daten? In Excel. Dann ist das so historisch gewachsen.
Man hat glaube ich da erstmal so 2, 3 Tabellenfelder und dann werden es immer mehr und dann kostet das ja auch Zeit diese Excel zu pflegen und so ist ja dieses Konsistenz-Commitment-Prinzip. Wenn ich viel Zeit in irgendetwas reingesteckt habe, dann tue ich mich auch schwer das dann auch zu verändern. Bis so eine Excel dann mal „perfekt“, in Anführungszeichen, kann sie ja nie werden, aber gefühlt perfekt ist, hat es einfach Zeit gebraucht und dann tun wir uns auch manchmal schwer Kunden halt auch zu erklären, das ist nicht die Lösung.
Regel 1: CRM ist kein Adressbuch!
Gut, also vielen Dank, Kevin. Also was ich jetzt erst mal festhalten möchte, also Excel oder beziehungsweise CRM ist im Grunde nicht etwas, wo man einfach nur Daten speichert, richtig? Sondern wie du gesagt hast, es steuert den Prozess, es strukturiert den Prozess. Also das, was wir in der letzten Folge auch gemacht haben, der Vertriebsprozess, der ist in dem CRM abgebildet. Kannst du mir da vielleicht mal ein Beispiel zeigen, wie so eine Abbildung in einem CRM stattfindet?
Kevin Kötzle: Genau. Also in einem CRM gibt es die Möglichkeit zum einen zwischen verschiedenen Identitäten, nenne ich es mal, zu unterscheiden. Also zum einen ein Bereich, in dem sich wirklich die Leads, also unsere Fährten, unsere Spuren zu Ansprechpartnern im Unternehmen sammeln, dort werden quasi erstmal alle relevanten Informationen gebündelt und dann entsprechende Interaktionen ausgelöst.
Zum anderen gibt es die Bereiche, in denen wir unsere Kunden, potenziellen Kunden oder Interessenten sammeln, die Geschäftschancen, also die Möglichkeit einen neuen Deal quasi abzuschließen, dass die dort abgebildet werden in einem separaten Bereich. Und dass genau in diesem Bereich, von dem ich jetzt gesprochen habe, von diesen Geschäftschancen, Opportunities, dass dort der Prozess auch wirklich implementiert ist, sodass man weiß, in welcher Phase des Prozesses befinde ich mich eigentlich, was ist meine Aufgabe.
Regel 2: Ein CRM steuert und standardisiert den Vertriebsprozess.
Pritu Detemple: Das ist glaube ich doch auch schon erst mal so, was die ersten Kunden dann einfach mal sehen, was anders ist, dass man einfach schnellere Unterteilungen hat in, okay, das ist ein Lead, der ist noch nicht qualifiziert, da habe ich noch wenig Informationen drüber, ich denke, möglicherweise könnte ich mit dem ein Geschäft machen, aber ich weiß es noch nicht.
Und der Unterscheidung Interessent, also der hat irgendetwas gesagt, dass die Dienstleistung oder das Produkt ihm gefällt und dann letztendlich auch eine tatsächliche Kundendatenbank, also Bestandskunden, die ich natürlich anders pflegen muss als ich Interessenten pflegen muss. Ist auch ein ganz anderer Workflow dahinter. Und das in einer Datei wie zum Beispiel einer Excel halt alles zusammen zu bündeln macht es unübersichtlich oder schwierig, sage ich mal.
Kevin Kötzle: Ja, weil man verschiedene Dateien hat und irgendwann auch nicht mehr nachvollziehen kann, in welcher Phase befindet sich jetzt dieser Datensatz mit Kundeninformationen, Kontaktinformation? Es ist nicht mehr händelbar das dann nachzuvollziehen und es bietet außerdem nicht die Chance, was ein CRM bietet, das in einer Datei noch mal zu konvertieren.
Dann wird aus einem Lead nach Abschluss einer gewissen Phase, wenn gewisse Punkte erfüllt sind, wenn der Lead bereit ist die nächste Phase zu aktivieren, dann wird aus ihm automatisch ein Interessent, sodass das ein kontinuierlicher Prozessablauf wirklich ist, sodass ein Fluss entsteht und eine Automatisierung in diesem ganzen drin ist, auch eine Standardisierung.
Pritu Detemple: Ich sehe das ja auch, wenn du zum Beispiel die CRMs erstellst. Du lässt ja auch viele Sachen, also Freitextfeld ist glaube ich so dein Feind.
Kevin Kötzle: Ja. Kann man so sagen.
Pritu Detemple: Also alles, was du machst, ist irgendwie so ein Dropdown-Menü, das heißt ein Auswahlmenü, wo man halt bestimmte Sachen auswählen kann. Es führt halt eben zu dieser Standardisierung, man kann eben nicht selbst eine Sache benennen, sollen muss mit dem arbeiten, was vorgegeben ist.
Natürlich kann man mit Absprache von dir all diese Felder dann halt eben neu hinzufügen, aber eben nur mit Absprache, also dass nicht der Mitarbeiter XYZ auf die Idee kommt, okay, ich nenne jetzt das eine jetzt mal so und dann findet man es am Ende nicht mehr, wenn man danach sucht.
Kevin Kötzle: Genau. Es wird einfach unübersichtlich, das macht’s auch irgendwann ab einer gewissen Größe nicht mehr händelbar. Man verliert den Überblick, mögliche Geschäftschancen versanden, weil man sie einfach brachliegen lässt, nicht mehr weiterverfolgt, nicht mehr nachhört, wo ist noch ein Haken an der Sache, was stört dich noch oder wo müssen wir nochmal nachhören, nachgehen quasi, um da zum Erfolg zu kommen.
Pritu Detemple: Gut. Also ich habe schon einige Sachen rausgehört. Also einmal empfiehlst du, dass man Identitäten implementiert. Das heißt, also erstmal sagt, was ist das überhaupt. Ist das ein Lead, der ist unqualifiziert, oder ist es ein Interessant, der ist qualifiziert, da wissen wir schon, okay, der hat einen Bedarf zumindest irgendwo geäußert. Dann halt ein Kunde, der ist schon überzeugt, und die Identität, Opportunity oder Geschäftschance.
Also ich lege einem Interessenten eine Geschäftschance zugrunde, das heißt, ich kann mit dieser Geschäftschance zum Beispiel auch sehen, um welchen Betrag handelt es sich, um welches Projekt oder welches Produkt handelt es sich. Und zum zweiten halt eben, was man noch implementieren sollte, ist die sogenannte Stage oder der Ablauf, der Prozess an sich, also wo befindet sich zum Beispiel der Interessent gerade in welcher Stage? Habe ich jetzt gerade einen Erstkontakt mit ihm oder habe ich zum Beispiel, wie wir es beim letzten Mal auch besprochen haben, eine Bedarfsanalyse schon gemacht? Oder habe ich ein Angebot verschickt?
Also in welcher Phase ist der Kunde gerade? Das bedeutet ja auch zum Beispiel, dass ich alle, jetzt wenn ich das standardisiert mache, alle Interessenten finde, die in den letzten 3 Tagen ein Angebot erhalten haben zum Beispiel, und ich kann die genau mir anzeigen lassen. Also nochmal, wir haben die Identitäten, wir haben die Stages, die Prozessschritte. Was ist noch wichtig, welche Information braucht man noch, die in einem CRM stehen sollte?
Regel 3: Ein CRM sortiert aktive und geschlossene Prozesse.
Kevin Kötzle: Wichtig ist auch, dass wir solche Statusmeldungen implementieren, sodass wir nur mit den Leads arbeiten, die auch wirklich aktiv sind. Alle Leads, die für meinen heutigen Tagesablauf nicht mehr relevant sind, verschwinden von meinem Teller. So werde ich wirklich nur mit den Aufgaben konfrontiert, die auch wirklich anfallen.
Dennoch sollten solche inaktiven oder geschlossenen Leads, Kunden oder Interessenten nicht vom Tellerrand verschwinden, wie das bei einer Excel dann gerne passieren würde. Dort werden oft Geschäftschancen einfach gelöscht. Auf diese Art uns Weise werden die Kontakte weiterhin gesammelt, sind aber für mich nicht mehr sichtbar. Ich kann sie jederzeit nachvollziehen, sie nochmal aufrufen oder mir die Hintergründe bewusst machen. Ich werde aber nicht mehr tagtäglich in meiner Arbeit nochmal damit konfrontiert, sodass ich auch wirklich optimiert und zielgerichtet zeiteffizient arbeiten kann.
Regel 4: Ein gutes CRM organisiert die Mitarbeiter
Pritu Detemple: Ja, ich glaube, das ist halt auch wirklich, die Hörer wissen ja auch, wir halten nicht so viel von Vertriebsleitung, weil die sind ja sehr teuer und das war, ist auch sag ich mal eher ein bisschen altmodisch. Also diesen erfahrenen Vertriebler, der weiß, wie Vertrieb funktioniert und jetzt anderen Leuten erklärt, wie sie es zu machen haben und auch die kontrolliert. Das CRM ist ja auch ein bisschen so das System, das einen selbst kontrollieren kann. Das ist ja die moderne Technik.
Also ich brauche nicht mit den Menschen, der sagt, pass mal, den musst du jetzt nochmal anrufen, sondern das CRM kann mich daran erinnern und kann das halt sozusagen mir auf die „Agenda“, in Anführungszeichen, bringen. Wenn das natürlich richtig implementiert ist, wenn die Automatismen und die Workflows da auch existieren.
Kevin Kötzle: Genau, das ist essentiell, dass die funktionieren, dass dieses ganze Mapping, diese Workflows im Hintergrund auch wirklich funktionieren, sodass ich mich selbst organisieren kann, allerdings auch selbst kontrollieren kann, sodass zum Beispiel verpasste Termine oder anstehende Termine noch viel eher mir bewusstgemacht werden, sodass ich benachrichtigt werde, heute steht das und das Gespräch an, es geht um die und die Inhalte, was alles dokumentiert ist. Sodass es einfach fast unmöglich wird irgendwelche Termine zu verschwitzen, sage ich jetzt mal.
Pritu Detemple: Mhm (bejahend). Ja, okay. Klasse. Also es hilft, mich selbst zu kontrollieren und zu organisieren. Es ersetzt im Grunde denjenigen, der immer mich auf irgendwas hinweisen muss. Ich bin selbst verantwortlich und wenn ich Vertrauen in das System habe und das System gut aufgesetzt ist, dann schafft es das auch. Klasse.
Gehen wir mal zu Beispielen. Also du hast auch selbst gesagt, die modernen CRMs, die können eigentlich schon sehr, sehr viel, bin ich auch der Meinung. Also das, was ich sehe, man braucht mittlerweile gar nicht mehr so viel Geld auszugeben für so ein CRM. Kannst du mal so einen kurzen Price-Tag für wirklich so kleinere Unternehmen jetzt erstmal so nehmen, wie viel müssen die pro Monat pro User ungefähr ausgeben für ein gutes System?
Kevin Kötzle: Also es empfiehlt sich generell mit einer relativ schlanken Leistung oder einer schlanken Lösung einzusteigen, da die großen, die Marktführer, wo …
Pritu Detemple: Also Salesforce.
Kevin Kötzle: … wo die Lizenzen mehrere hundert Euro im Monat kosten, die dich mit den Funktionalitäten überfordern. Es macht Sinn mit schlanken Lösungen einzusteigen. Da gibt es die Möglichkeiten, dass man zwischen 15 und ich sag mal 40 Euro im Monat pro User eine sehr gute Lösung findet. Damit deckst du wirklich alles Relevante ab.
Pritu Detemple: Ja. Das hören wir oft. Nehmen wir mal an das sind jetzt pro User 40 Euro.
Ich habe 10 Mitarbeiter, das sind ja 400 Euro für das CRM.
Da sagen wir allerdings, pass mal auf, wenn das dir bei der Steuerung hilft und du dadurch einen Deal mehr machst, dann hast du wahrscheinlich, das System mehr als raus. Man sollte da also nicht an der falschen Stelle sparen.
Kevin Kötzle: Genau, absolut. Also man muss es wie du sagst nicht übertreiben. Diesen Mehrwert, den das System bietet, ist aber viel mehr wert als diese 40 Euro pro User Ausgabe. Somit eine gute Einstiegs- und mittelfristige Lösung. Da sollte man wirklich nicht an der falschen Ecke sparen und sich noch mal zurückbesinnen auf den Status Quo und dann doch weiter mit Excel-Listen oder anderen Aushilfs-Tools weiter agieren.
Ein paar CRM Beispiele
Pritu Detemple: Gut. Super. Vielen Dank, Kevin. Vielleicht noch ganz kurz dazu gesagt, wir sind da neutral bei der CRM-Beratung. Das heißt also, wenn ein Kunde ein CRM braucht, dann schauen wir uns natürlich erstmal an, was ist der Bedarf. Wir grenzen das auch ein bisschen ein, welche CRMs kämen dafür infrage. Vielleicht einfach mal, um ein paar Namen zu nennen, also Salesforce, SAP, ist natürlich immer eine Lösung, ist allerdings auch sage ich mal auch von den Kosten meistens so das Teuerste. Kannst du mal so ein paar schlanke Lösungen nennen so in diesem 15 bis 40 Euro Bereich?
Kevin Kötzle: Ja. Also es gibt verschiedene Lösungen, zum einen deutsche Anbieter, zum Beispiel vom Unternehmen Julitec dieses Deals & Projects, was eine sehr gute CRM-Lösung ist, aber auch von genesisWorld zum Beispiel, aber auch …
Pritu Detemple: CAS ist da glaube ich der Anbieter.
Kevin Kötzle: Genau, CAS steckt da dahinter. Entsprechend auch von ausländischen Anbietern, Zoho zum Beispiel. Es bietet eine schlanke Einstiegsmöglichkeit. Pipedrive ist da ein Anbieter, mit dem man eine relativ schlanke Lösung hat. Trotzdem ist es eine sehr übersichtliche aber trotzdem sehr gute Lösung für einen relativ kleinen Preis bekommt.
Pritu Detemple: Ein kleiner Disclaimer noch von mir. Was du immer beachten solltest, wenn du dich um ein CRM kümmerst und eines auswählst, ist, wie der Anbieter mit den Daten umgeht. Also Stichwort Datenschutzgrundverordnung. Heute ist der 26 April, also in einem Monat ist die voll in Kraft, das heißt, es ist eine Verschärfung im Datenschutz. Lasst euch genau von den Anbietern sagen, wie sie die Daten auch verarbeiten. Man kann mit den meisten CRM-Anbietern einen sogenannten Auftragsdatenverarbeitungsvertrag ausmachen, wo das genau geregelt wird. Würde ich euch generell immer empfehlen.
Geschenk: Kostenlose CRM-Beratung von Kevin.
Zum Schluss, Kevin, wir haben noch gar nicht drüber geredet, aber ich würde den Hörern ein Geschenk machen. Es geht darum, dass dich die Zuhörer gerne kontaktieren können, wenn sie Fragen zu einem CRM haben. Am besten gibst du einmal kurz deine Email-Adresse durch.
Kevin Kötzle: Gerne kannst du mich unter k.koetzle@go-for-sales.com per E-Mail kontaktieren. Ich unterstütze dich gerne bei deinen offenen Fragen, die dU im Bereich CRM noch nach dieser Folge hast. So können wir eine Auswahl an CRMs treffen oder Fragen zur Implementierung in deinem Unternehmen klären.
Pritu Detemple: Okay, ich werde auch deine E-Mail-Adresse in die Shownotes titeln, damit man dich kontaktieren kann. Okay, klasse. Wir sind am Ende der Sendung.
Abschließende Worte
Vielleicht Kevin kannst du noch so einen Rat zum Schluss den Zuhörern mitgeben, den du ganz wichtig findest?
Kevin Kötzle: Ja, also von meiner Seite ganz wichtig ist, dass man sich für ein CRM-System entscheidet und diese Auswahl gewissenhaft trifft. Das heißt, sich zunächst informieren. Was ist mein Bedarf? Was will ich genau damit abbilden? Dann sich aber auch gewissenhaft einarbeiten. Das kostet logischerweise am Anfang Zeit. Dannach spart man jedoch wieder diese Zeit und man optimiert seine Abläufe. Du arbeitest also effizienter und zielgerichteter.
Pritu Detemple: Mhm (bejahend). Ja. Und wenn man ein bisschen Zeit sparen möchte, gerade am Anfang, wie gesagt einfach dich kontaktieren. Ich glaube, du kannst da schnelle Entscheidungen und den schnellen Bedarf des Kunden ermitteln. Fragen wie: „Welche CRMs kommen denn dafür überhaupt infrage?“, können direkt geklärt werde. Okay, super. Dann vielen Dank, Kevin. Und ich bedanke mich für euer Interesse und das Zuhören. Bis zum nächsten Mal, euer Go For Sales Team, jetzt heute bestehend aus Pritu und …
Kevin Kötzle: Kevin.
Hier gelangst du zur nächsten Folge:
https://go-for-sales.com/podcast/folge-9-bereits-verfuegbar-sales-mitarbeiter-der-zukunft/